Reisebericht Rom

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Am Samstag dem 30.4.2011 trafen wir uns um 8 Uhr bei der evangelischen Kirche um vom Pfarrer Hans Hecht einen Segen für unsere Pilgerfahrt nach Rom zu erbitten. Das Wetter war unfreundlich, aber die Fahrbahn fast trocken. Ab Sexten gab es Regen und am Kreuzberg war es eiskalt. Ein kaputtes Radlager am Anhänger, zwei Platten und starker Regen vom Lago Monte Croce bis Conegliano. So wurde der erste Tag auch gleich der schwierigste.

Am Morgen des 2.Tages lachte die Sonne vom Himmel und bestes Radler wetter sollte uns bis ans Ziel begleiten. Die längste Etappe führte uns von Treviso über Mestre zu einer Mittagsrast in die Altstadt von Chioggia, dann eine fast 90km lange Gerade die mental und physisch die größte Herausforderung darstellte. Nach 205 km fanden wir schließlich in Faenza Unterkunft.

Die Überwindung des Apennins über den Passo della Colla auf der SR 302 war das reinste Radler Vergnügen. Ein sanfter Anstieg führte uns in unberührte Natur, ein verlassenes Sträßchen und nach Frühling duftende Luft sind mir in Erinnerung geblieben. Die Besichtigung des Domes in Florenz und die Überquerung der Ponte Vecchio im Zuge unserer Reise nach Süden machten diese 3.Etappe zu einem besonderen Erlebnis. Gruber Anni im Begleitfahrzeug hatte inzwischen in San Casciano Zimmer reserviert.

Am Dienstag fuhren wir auf der antiken Via Cassia die zur SR4 mit LKW Fahrverbot degradiert wurde. Mit unseren Rädern konnten wir die historischen Stadtzentren passieren. Nach Siena kamen wir durch das nördliche Stadttor hinein, überquerten den Piazza del Campo und durch das südliche Tor ging’s weiter Richtung Lago di Bolsena. Auf diesem Abschnitt trafen wir auf eine fünf köpfige Gruppe Osttiroler Radler (Team Ecco), die ebenfalls nach Rom unterwegs war. Unsere Anni hatte inzwischen am Lago di Bolsena Zimmer reserviert. Abendessen gab’s mit Seeblick bei Sonnenuntergang.

Nur noch 115km bis zum Petersplatz. Irgendwie waren selbst überrascht, dass wir heute (Mittwoch) schon unser Ziel erreichen sollten. Um unseren strammen tiroler Waden gerecht zu werden bauten wir noch einen Hacken um den Lago di Vico ein. Zuerst mussten wir aus dem Vulkankrater des Lago di Bolsena nach Viterbo, dann bauten wir eine Steigung von 10km zum Lago di Vico ein. Besonders erwähnenswert ist die sportliche Leistung von Ehrentraud Lorenz, die einzige weibliche Teilnehmerin war nicht das schwächste Glied in unserem Team. Als Belohnung gab’s ein Menü mit Primo, Secondo und Contorno am Lago di Bracciano. Über hügeliges Gelände weiter Richtung Rom. Etwa 20 km vor dem Stadtzentrum nahmen wir ein erstklassiges Hotel gemeinsam mit der osttiroler Radler gruppe rund um Rauchenbichler Erwin. Durch den chaotischen römischen Verkehr steuerten wir unsere Räder sicher zum Vatikan und erreichten unser Ziel den Petersplatz um 18 Uhr.

Statistik: 5 Etappen; 860km; ca. 30 Stunden; ca. 8000 Höhenmeter

1. Etappe: Lienz Villorba bei Treviso. 199 km
2. Etappe: Villorba – Mestre – Chioggia – Ravenna – Faenza. 205 km
3. Etappe: Faenza – Passo della Colla – Borgo San Lorenzo – Firenze – San Casciano. 127 km
4. Etappe: San Casciano – Siena – Buonconvento – Lago di Bolsena. 160 km
5.Etappe: Bolsena - Viterbo – Lago di Vico – Monterosi – Anguillara – Hotel Castrum Boccea – Petersplatz